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Die Rolle von IOs und NGOs bei der koreanischen Wiedervereinigung – Konferenz am Ilmin Institut der Korea Universität

Internationale Organisationen (IOs) und internationale Nichtregierungsorganisationen (INGOs) spielen eine bedeutende Rolle bei der Vorbereitung auf eine zukünfitge Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel. Den Daten des Ilmin International Relations Instituts (IIRI) der Korea Universität zu Folge sind rund 200 IOs und NGOs direkt oder indirekt an Projekten rund um Nordkorea beteiligt. Zu diesem Thema fand am 15. April eine Veranstaltung an der Korea University statt, um vergangene Erfahrungen und Möglichkeiten zu diskutieren, wie diese Organisationen zu einer Wiedervereinigung in Korea beitragen können.

Die Konferenz über "die Rolle von IOs und NGOs bei der koreanischen Wiedervereinigung" wurde vom Ilmin International Relations Institute der Korea University ausgerichtet.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Rede von Prof. Kim Sung-han, dem ehemaligen Vizeminister für Außenpolitik und Handel und derzeitiger Direktor des IIRI der Korea University. Dabei hob er besonders die Notwendigkeit der Beteiligung der zivilen Bevölkerung in Südkorea hervor, wenn es um Angelegenheiten der Wiedervereinigung gehe.

Der erste Teil der Konferenz fokussierte sich auf die Frage, was IOs und NGOs von ihrer Arbeit mit Nordkorea gelernt haben. Prof. Moon Kyung Yun der Chonbuk National University erklärte im Zuge dessen, dass es ein Dilemma zwischen der Involvierung und der Eindämmung gebe, besonders in Bezug auf wiederkehrende politische Anspannungen, wie etwa nach dem Nukleartest durch Nordkorea am 6. Januar 2016. NGOs seien dennoch in der Lage an der “Frontlinie” zu agieren und dienen damit als gutes Werkzeug zum Informationsaustausch; unabhängig von politischen Spannungen. Zudem betonte er, dass Nordkorea nicht mehr das “Einsiedlerkönigreich” sei das es einmal war, sondern dass es einen ständigen Austausch zwischen Nordkorea und derb restlichen Welt gebe; hauptsächlich durch IOs und NGOs.

An Prof. Moons Präsentation anknüpfend sprach Felix Glenk, Projektmanager für DRP Korea der Hanns-Seidel Stiftung, über die “Kapazitätenbildung in einem herausfordernden Umfeld – der Schlüssel zur Wiedereingliederung von Nordkorea in internationale Systeme”. Er wies außerdem darauf hin, dass Nordkorea einst ein sozialistischer Staat mit guten Verbindungen gewesen sei und der “große Zerfall” erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Ostblocks folgte. Dieser Zerfall stellt heute ein großes Problem für die internationale Gemeinschaft dar, da starkes Interesse an einem Nordkorea als verantwortungsvoller und verlässlicher Partner besteht, welcher internationalen Standards und Regeln folgt. Die Hanns-Seidel Stiftung nutzt daher das Instrument des Kapazitätsausbaus, um den Austausch und die Kooperation mit Nordkorea zu verstärken und betrachtet dabei gleichzeitig den Ansatz des “kritischen Engagements” als wichtiges Werkzeug im Umgang mit diesem Land.

Im Anschluss an die Präsentation folgten einige Kommentare von Stefan Samse, Repräsentanten der Konrad-Adenauer Stiftung in Seoul, und Han Dong-ho, dem Direktor des Center for North Korean Human Rights Studies des Korea Institute for National Unification (KINU).

Der zweite Teil der Veranstaltung unter dem Titel „Vorbereitung für die koreanische Wiedervereinigung“ begann mit einer Präsentation des Professor Hwang Jihwan von der University of Seoul. Er betonte dabei die Wichtigkeit und den Unterschied zwischen südkoreanischen und internationalen NGOs. Darüber hinaus erläuterte er wie unterschiedlich die südkoreanische Wiedervereinigungspolitik in den vergangenen Jahren war. Abhängig davon welche ideologischen Gruppierungen die Regierung anführen, entweder konservative oder progressive Kräfte, kann dies einen positiven Einfluss auf die südkoreanischen NGOs haben, oder aber ihre Arbeit einschränken. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den er in seiner Präsentation aufgriff, war der staats-zentrierte Wiedervereinigungsansatz- in Südkorea, welcher sich auf die vier großen Mächte in der Region konzentriert – China, die USA, Japan und Russland. Dieser Ansatz hat ebenso einen starken Einfluss auf die Arbeit der IOs und NGOs.

Eine weitere Präsentation wurde von Prof. Sohn Hyuk-Sang, Direktor des Center for International Development Cooperation, gehalten. Er sprach über Partnerschaften zwischen NGOs und Regierungen innerhalb der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und beendete seine Rede, indem er einen Eindruck über die politischen Auswirkungen der Entwicklungszusammenarbeit durch NGOs auf Nordkorea gab. Zum Abschluss der Konferenz wurden die Beiträge von Dr. Nam Sangmin, stellvertretender Leiter des UNESCAP Subregional Office for East and North-East Asia, und Prof. Cho Han Seung von der Dankook University, diskutiert.