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Meeting
Die Rolle von Flüchtlingen und Vertriebenen in Gespaltenen Staaten

Der Deutsche Verbund der Vertrieben und der Koreanische Verband der Nordprovinzen unterzeichneten einen Memorandum of Understanding der Freundschaft und Zusammenarbeit. Dr. Hans Seliger beglückwünschte die beiden Organisationen durch eine Ansprache.

 

Begrüßung im Büro "이북오도" (der fünf Provinzen Nordkoreas)

HSS

Am 26. Februar unterzeichneten der Deutsche Bund der Vertriebenen und der Koreanische Verband der Nordprovinzen (Korean Association of Northern Provinces) anlässlich des Besuchs des Präsidenten des BdV, Dr. Bernd Fabritius und seiner Kollegen in Korea ein Memorandum of Understanding der Freundschaft und Zusammenarbeit. Dr. Fabritius ist auch Beauftragter der Bundesregierung für Einwanderer und nationale Minderheiten.

Rede von Dr. Bernd Fabritius, Leiter des BdV Deutschland

HSS

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehr als 15 Millionen Deutsche vertrieben oder waren auf der Flucht vor dem Krieg. Etwa 2-3 Millionen starben, und Millionen blieben in den ehemaligen multiethnischen Regionen Mittel- und Osteuropas,  oftmals als stark unterdrückte Minderheit. Die Vertriebenen, die sich nach dem Krieg in Westdeutschland niederließen, gründeten den BdV und verabschiedeten 1950 die "Charta der Vertriebenen", die ihr Recht auf ihre alte Heimat bestätigte, auf Krieg und Gewalt verzichtete und eine friedliche europäische Integration forderte, um das Leiden von Krieg und Vertreibung zu überwinden. In Korea flohen Millionen von Menschen aus dem Norden und es wurden Vereinigungen von Bürgern der nordkoreanischen Provinzen gegründet. Der Staat unterstützte diese unter anderem durch den Aufbau einer Schattenverwaltung der ehemaligen Provinzen.

Von links: Dr. Bernd Fabritius (BdV), Dr. Bernhard Seliger (HSS), Stephan Rauhut (Verband der schlesischen Deutschen)

HSS

Nun besuchte Dr. Bernd Fabritius, Leiter des BdV, zusammen mit Christian Knauer, Vizepräsident des BdV, und Stephan Rauhut, Chef der schlesischen Deutschen, Korea und führte intensive Gespräche mit dem Minister für Einheit und anderen politischen Persönlichkeiten. Im Büro der "Fünf Provinzen Nordkoreas" (이북오도) unterzeichneten sie ein MoU zur Zusammenarbeit mit Kim Han-Keuk, dem Präsidenten der Central Association of People from North Korea.

Gratulationsansprache von Dr. Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung Korea

HSS

Dr. Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung begrüßte in seiner Glückwunschansprache die Zusammenarbeit und erinnerte an die große Rolle, welche die Vertriebenen bei der Überwindung des Unverständnisses in geteilten Staaten spielen können und zur Heilung der Wunden von Krieg und Vertreibung beitragen können. In Europa sind die Beziehungen zwischen Deutschland und seinen mittel- und osteuropäischen Nachbarn nicht mehr mit der früheren Geschichte belastet, sondern zukunftsorientiert und friedlich. Die europäische Integration hat dazu beigetragen, das frühere Misstrauen zu überwinden, und die Menschen können sich wieder friedlich zusammenschließen. Die aktuelle Stimmung auf der koreanischen Halbinsel könnte zu einer ähnlichen Entwicklung führen und dann kann den Wunsch Tausender von Vertriebenen, ihr altes Zuhause oder das ihrer Familien zu sehen endlich wahr werden...