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Nachhaltige Entwicklung
Bodendegradation als globales Problem

Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea hat am Ersten Globalen Land Degradation Neutrality Forum, das von der Koreanischen Forstbehörde und der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) in Seoul am 4. Und 5. Juli 2018 organisiert wurde, teilgenommen.

Die Teilnehmer des Ersten Globalen Forums zu Land Degradation Neutrality

HSF

Land Degradation als Problem mit globaler Dimension

Das Ziel von Land Degradation Neutrality ist es, die Basis der Landresourcen zu erhalten oer zu verbessern, d.h. den Verlust von gesundem und fruchtbarem Land zu verhindern, um das menschliche Wohlergehen, die Lebensmittelversorgung und nachhaltige Ökosysteme zu gewährleisten. Der Verlust von nutzbarem Land hat bisher weit weniger Aufmerksamkeit erhalten als zum Beispiel der Klimawandel oder die Biodiversität, obwohl alle drei Themen miteinander in direktem Zusammenhang stehen und daher grenzüberschreitend in Angriff genommen werden solten.

Barron Orr von der UNCCD eröffnete das Forum und moderierte es mit seinem Kollegen Sasha Alexander. Die Teilnehmer des Forums kamen aus allen Teilen der Erde, was die globale Dimension von Land Degradation verdeutlichte. Alagie Mangie aus Gambia sprach zum Beispiel über die Vision einer Großen Grünen Mauer, um die Ausdehnung der Sahara in die Sahelzone hinein zu bekämpfen, während Dario Mandelburger von der Kooperation zwischen Paraguay, Brazilien und Bolivien zur Erhaltung der Pantanal-Feuchtgebiete berichtete. Die Experten aus Bosnien und Herzegovina sowie Georgien hoben die Bedeutung von regionaler Zusammenarbeit für kleine Länder hervor und zeigten, dass somit neben wirkungsvolleren Ergebnissen für die Umwelt auch Chancen für Frieden und Sicherheit durch den Aufbau von Vertrauen geschaffen werden können.

Felix Glenk zum Engagement der Hanns-Seidel-Stiftung für den Umweltschutz in Nordkorea

HSF

Erfahrungen der Hanns-Seidel-Stiftung aus der Umweltzusammenarbeit mit Nordkorea

Felix Glenk, Projektmanager für Nordkorea bei der Hanns-Seidel-Stiftung Korea, teilte seine Erfahrungen aus Projekten in der Umweltzusammenarbeit mit Nordkorea, das stark von Umweltzerstörung betroffen ist: In den vergangenen fünfundzwanzig Jahen hat Nordkorea etwa vierzig Prozent seiner Waldgebiete verloren, weil es aufgrund der internationalen Sanktionen auf Holz als Brennstoff angewiesen ist und mehr Fläche für landwirtschaftliche Nutzung benötigt. Um der Entwaldung entgegenzuwirken, errrichtete die Hanns-Seidel-Stiftung ein Bildungszentrum für nachhaltige Forstwirtschaft mit einer einhundert Hektar großen Versuchsfläche für Aufforstung und Weiterbildungsreisen nach China und in die Mongolei. Das Hauptaugenmerk bei diesem EU-finanzierten Projekt lag auf Kompetenztraining und der Stärkung der örtlichen Strukturen. Außerdem arbeitet die Hanns-Seidel-Stiftung mit Kommunen zusammen, um Feuchtbiotope zu erhalten und nachhaltig zu nutzen, da diese ein wichtger Zwischenstopp für Zugvögel auf ihrem Weg von Ostasien nach Australien und Ozeanien sind. Dank solcher Projekte gelingt es der Hanns-Seidel-Stiftung Nord- und Südkoreaner in Kontakt zu bringen, sodass Zusammenarbeit im Umweltbereich als Ausgangspunkt für langfristige Annährung dienen kann. 

Ban Ki-Moon ruft zur innerkoreanischen Umweltzusammenarbeit auf

HSF

Ban Ki-Moon setzt auf internationale Zusammenarbeit für Land Degradation Neutrality

Der zweite Tag des Forums begann mit einer Rede des Vorsitzenden des Global Green Growth Institute und ehemaligen Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Ban Ki-Moon. Er hielt eine bemerkenswerte Rede und machte deutlich, dass die Verhinderung von Umweltzerstörung ein Thema sei, das ihm sehr am Herzen liege. Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Teufelskreis von immer weiteren Verlusten von Lebensräumen mithilfe internationaler Zusammenarbeit zu durchbrechen. Mit Bezug auf die aktuelle Entspannung der politischen Lage auf der koeranischen Halbinsel erklärte er, dass es klug sei, das Potential für Umweltzusammenarbeit zu nutzen; eine Ansicht, die die Hanns-Seidel-Stiftung sehr unterstützt. Den letzen Teil des Forums bildete eine Exkursion zur de-militarisierten Zone (DMZ) und einem Aussichtspunkt, von dem die Teilnehmer eine sehr gute Sicht nach Nordkorea hatten. Dank der geringen menschlichen Eingriffe weist die DMZ eine beeindruckende Artenvielfalt auf und könnte eines Tages, wenn sich die Annährung der beiden koreanischen Staaten vorsetzt, eine ähnliche Entwicklung nehmen wie das „Grüne Band“ in Deutschland.