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Biodiversität, Weißnackenkraniche und Kooperation in Ostasien

Seit vielen Jahren setzt sich die Hanns-Seidel-Stiftung in Korea (HSS) für Frieden und Aussöhnung auf der Koreanischen Halbinsel ein. Während sich politische Dialoge aufgrund der angespannten Situation mitunter schwierig gestalten, so eignen sich andere Themenfelder als Plattform für Kooperation und Austausch. Insbesondere im Umweltbereich ist internationale Kooperation wichtig und geradezu notwendig. Dies gilt besonders für den vom Aussterben bedrohten Weißnackenkranich, dessen Bestand sich global auf nur noch gut 5.500 wildlebende Exemplare beläuft.

Feldbesuch der mongolischen Steppe

Um den Schutz des Weißnackenkranich durch internationalen Austausch und Kooperation zu fördern, nahm die HSS am 12. August 2016 in Ulaanbaatar (Mongolei) zusammen mit einer nordkoreanischen Delegation an einem Workshop teil, der unter dem Titel „Stärkung und Erhalt der Biodiversität in den ostasiatischen Feuchtgebieten: der Weißnackenkranich als Vorzeigemodell“ stand. Die Teilnehmer des Seminars stammten aus Japan, Nordkorea, Südkorea, China, Russland, der Mongolei und den Vereinigten Staaten von Amerika.

Eröffnet wurde der Workshop von Nyamba Batbayar vom Wildlife Science and Conservation Centre, dem Gastgeber der Veranstaltung. Claire Mirande von der International Crane Foundation und weitere Redner berichteten über den derzeitigen Zustand der Spezies und stellten die Arbeit verschiedener Projekte, z. B. das White-naped Crane network, und ihre Rolle in Bezug auf den Kranich-Schutz vor.

Während des Kurses fanden drei weitere Sitzungen statt, die sich mit einer Reihe an Themen wie dem Schutz des Kranichs und dem Erhalt seines Lebensraumes auseinandersetzten und zu einem detaillierteren Verständnis zur aktuellen Lage des Weißnackenkranichs in Russland, der Mongolei, China, Nordkorea, Südkorea und Japan verhelfen konnten.

Auf den Workshop folgte ein Feldbesuch der Flusstäler von Khurkh und Khuiten, die sich gut acht Stunden östlich von Ulaanbaatar befinden und zu den nach der Ramsar-Konvention ausgewiesenen Naturschutzgebieten zählen. In der dortigen Forschungsstation des Wildlife Science and Conservation Centre diskutierte die Gruppe der Weißnackenkranich-Spezialisten sowohl über die aktuelle Bedrohungslage als auch über Strategien, um den Schutz dieser Spezies in Nordostasien weiter voranzubringen. Die Beobachtung und Beringung der Weißnackenkraniche vor Ort konnte zusätzlich zum Erfahrungsaustausch und zum Verständnis über die Aufgaben und Herausforderungen der Forschungsarbeit in der mongolischen Steppe beitragen.

Der Workshop und der Feldbesuch brachten eine große Auswahl an Organisationen und Personen aus allen Staaten Nordostasiens zusammen und diente als perfekte Plattform für offene Diskussionen über umweltpolitische Themen und legte den Grundstein zu einer weiteren Kooperation in der Zukunft.

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