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Besuch
Ausstellung über die Innerdeutsche Grenze im Gangwon DMZ-Museum

28 Jahre nach der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands gerät die Geschichte der Teilung langsam in Vergessenheit. Gleichzeitig ist in Korea leider die Teilungsgeschichte auch heute noch Realität. Das Gedenken an die Teilung und ihre Gründe sind daher in Korea wichtig, und sie bleiben auch für Deutschland wichtig. Aus diesem Grund kooperiert die Hanns-Seidel-Stiftung Korea seit Anfang 2009 mit dem Gangwon DMZ-Museum in Goseong, direkt an der innerkoreanischen Grenze.

Die Ausstellung wurde vom Gangwon DMZ Museum mit dem Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth, der Point Alpha Foundation und auch der HSF Korea vorbereitet.

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Nach mehreren Sonderausstellungen konnten wir nun im Gangwon DMZ-Museum die Eröffnung einer Dauerausstellung über die innerdeutsche Grenze feiern. Möglich wurde dies durch eine Kooperation mit zwei deutschen Grenzmuseen, dem Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth an der thüringisch-bayerischen Grenze und dem Grenzmuseum Point Alpha an der thüringisch-hessischen Grenze.

Der "Trabbi"

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Die Ausstellung zeigt viele Originalstücke aus Deutschland, darunter einen "Trabbi" (Trabant-Auto, das beliebteste Auto in Ostdeutschland), Teile der Grenzbefestigung, darunter die gefürchteten Sprengkeile und Minen, Uniformen von Grenzschutzbeamten etc. Ein Diorama zeigt die Struktur des Grenzgebietes; anders als in Korea wurde die Grenze nur auf der ostdeutschen Seite befestigt, im westlichen Teil gab es nur Hinweisschilder auf die Grenze. Des Weiteren wird auch die viel versprechende Geschichte der Grenze, welche nach der Wiedervereinigung zum so genannten "Grünen Gürtel", dem größten europäischen Biotopverbund, erklärt wurde, hier gezeigt.

Anerkennende Worte von Robert Lebegern, Direktor des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth, einem Dorf namens "Klein-Berlin", das wie Berlin durch eine Mauer geteilt war.

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Zur Eröffnung kamen der Landrat Dr. Michael Koch aus Bad Hersfeld-Rotenburg (wo Point Alpha seinen Sitz hat) mit Christine Trinks, Leiterin der internationalen Beziehungen des Landkreises, als Ehrengäste. Beide besuchten auch den Landkreis Cheolwon, mit dem Bad Hersfeld-Rotenburg seit einigen Jahren einen regen Austausch pflegt. Außerdem waren Robert Lebegern, Direktor des Deutsch-Deutschen Museums, sowie Dani Chaboni, Forscher bei Point Alpha, anwesend. Der Direktor des Museums, Rhee Won-Chan, konnte auch den Landrat Lee Kyong-Il von Goseong begrüßen. Goseong ist seit 2005 ein Partner der Hanns-Seidel-Stiftung Korea und seit 2008 Partner des Landkreises Bayreuth in Deutschland.

Ein Modell, dass die Struktur von Grenzanlagen in Ostdeutschland zeigt.

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Das Gangwon DMZ Museum wurde im vergangenen Jahr von mehr als 140.000 Gästen besucht. Die neue Dauerausstellung gibt den Koreanern die Möglichkeit die deutsche Geschichte der Teilung und Wiedervereinigung nachzuvollziehen und Hoffnung auf eine friedliche Vereinigung ihres eigenen Landes zu geben.

Präsentation gehalten von Landrat Dr. Michael Koch aus Bad Hersfeld-Rotenburg

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Bei einer kleinen Konferenz berichteten die deutschen Gäste die Geschichte des deutschen Grenzgebiets und die heutige Situation. Die Museen in Mödlareuth und Point Alpha sind sowohl Orte der Erinnerung als auch des Lernens über die Geschichte.

Blick über die Grenzregion nach Nordkorea

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Der Besuch wäre nicht vollständig gewesen ohne den Besuch der innerkoreanischen Grenze, die nur wenige hundert Meter vom Gangwon DMZ-Museum entfernt ist. Die herrliche Herbstsonne ermöglichte einen großartigen Blick auf Kumgangsan und Haekumgang - Orte, die hoffentlich bald wieder von allen Koreanern besucht werden können, ohne Grenzen überschreiten zu müssen.....