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Asien gegen COVID-19
Asien-Politik im Gespräch – Korea gegen COVID-19

Am 28. Juli fand eine weitere Folge unserer „Asien gegen COVID-19“ Onlinereihe statt. Asien war der erste Kontinent, der von dem Virus betroffen war, was sich schnell zu einer globalen Pandemie entwickelte. In dieser Folge spricht Frau EL Eunyoung Lee über die Maßnahmen, Auswirkungen und Konsequenzen der Pandemie in Südkorea.

In dieser Folge sprach Frau El Eunyoung Lee, Partner bei Excolo, einer Beratungsfirma in Singapur, über die Entwicklung der Covid-19 Pandemie in Südkorea. Südkorea hat durch die Erfahrung, die es mit der Epidemie 2015 gemacht haben, schnell und effektiv gehandelt. Es hat die Strategie der drei T´s eingeführt „Test, Track & Treat“. Mit dem frühen Massentesten konnte Südkorea die Infektionen im Auge behalten und schnell Maßnahmen ergreifen. Um in Korea in Restaurants, zum Friseur oder anderen Einrichtungen besuchen möchte, muss man sich am Eingang durch einen QR-Code einchecken und dadurch lässt man einen digitalen Fußabdruck. Durch diese Methode ist es einfacher die Personen zu informieren, falls es einen Corona-Virus Ausbruch gegeben hat und somit sich testen lassen sollte. Frau Lee betonte, dass die in den meisten westlichen Ländern unteranderem auch in Deutschland wegen des Datenschutzes in der Art nicht realisierbar wäre. Durch die MERS Epidemie, bei der es ähnlich wie beim Coronavirus hohe Infektionszahlen und keine Impfungen gab. Daher haben sich viele Menschen bei dem MERS Virus in den Krankenhäusern angesteckt um das in der jetzigen Pandemie zu verhindern hat die Regierung separate Kliniken errichtet, die nur Covid-19 Patienten behandeln, sodass sich keine anderen Patienten anstecken. Außerdem deckt die gesetzliche Krankenkasse (NHIS) die meisten Kosten für die PCR Tests oder Behandlungen gegen Covid-19.

Dieses Wissen kam Südkorea auch sehr zum Verhängnis. Es ging davon aus, dass die jetzige Krise wie im Jahr 2015 innerhalb weniger Monate von selber verbessern würde und hat daher nicht von Anfang an sich in dem Rennen um die Impfstoffe beteiligt. Dies wird jetzt einem Jahr nach dem Beginn der Pandemie deutlich, Südkoreas Infektionen steigen mit den neuen Corona Mutationen und nur 30% der Bevölkerung sind geimpft und es besteht ein großer Mangel an Impfstoff. Die Maßnahmen sind effektiv und werden auch von dem größten Teil der Bevölkerung eingehalten, jedoch kann sich dies schnell ändern, wenn S. Korea nicht bald eine Lösung zur Beschaffung von Impfstoff findet. Die Pandemie hinterlässt auch in der koreanischen Wirtschaft deutliche Spuren, während die Service Industrie zusammenbricht, wachsen die Hightech Industrie und die KPOP Branche mit neuen Entwicklungen und virtuellen Konzerten. Abschließend fügte Frau Lee hinzu, dass Südkorea dadurch lernen sollte, mehr im internationalen Rahmen zu agieren und Partnerschaften pflegen sollte, welche man in Zeiten zurückgreifen könnte, wie z.B. beim Impfstoffmangel. Die Pandemie sollte Südkorea auch gelehrt haben, dass man sich nicht zu sehr auf die alte Art und Weisen beruhen sollte, sondern jede Krise einzeln bewerten und im Notfall auch anpassen sollte.

Den vollständigen Bericht können Sie hier abrufen.