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5. Tongil-Hankuk-Forum (Vereintes-Korea-Forum)

Das 5. Tongil-Hankuk-Forum fand am 23. September im Grand Hilton Hotel in Seoul statt. Thema waren die Beziehungen zwischen den USA und China sowie die Rolle Südkoreas nach dem fünften nordkoreanischen Atomtest. Abermals wurde das Forum von etlichen Medienvertretern, früheren Beamten und Staatssekretären, früheren Abgeordneten und wichtigen Wissenschaftlern besucht. Die Eröffnungsrede wurde von Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel Stiftung in Korea, gehalten, der über die aktuelle Lage in Nordkorea sprach. Moderiert wurde das Forum von Chung Tae-Ik, früherer Botschafter Südkoreas in Russland.

Das 5. Tongil-Hankuk-Forum fand am 23. September im Grand Hilton Hotel in Seoul statt.

Die erste Sitzung befasste sich mit den jüngsten nordkoreanischen Atom- und Raketentests und ihren politischen Auswirkungen. Der erste Vortrag wurde von Dr. Lee Chun-Keun, Senior Researcher beim staatlichen Institut für Wissenschaft und Technologie, gehalten. Dr. Lee Chun-Keun referierte detailliert über den nordkoreanischen Atomtest.

Den zweiten Vortrag, der sich mit der Bedrohung Südkoreas durch nordkoreanische Langstreckenraketen auseinandersetzte, hielt Dr. Moon Keun-shik, Direktor des Verteidiungs- und Sicherheitsforums. Seiner meiner Meinung nach werde angesichts der Bedrohung aus Nordkorea auch in Südkorea der Wunsch nach nuklearer Aufrüstung immer größer.

Die zweite Sitzung hatte das angespannte Verhältnis von China und den USA als Folge des nordkoreanischen Atomtests zum Thema. Dr. Shin Chung-Ho, Direktor der Abteilung für Wiedervereinigungspolitik am Korean Institute for National Unification, legte die Entwicklung der US-China-Beziehungen dar. Derzeit gebe es eine Reihe von Konflikten, z. B. der Streit im südchinesischen Meer sowie die geplante Stationierung des amerikanischen Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea. Zwar teilten beide Länder die Zielsetzung der Denuklearisierung Nordkoreas, aber nicht dieselben konkreten Methoden.

Prof. Kim Hung-Gu, Dekan des Instituts für China-Studien an der Ajou-Universität, verwies darauf, dass die „koreanische Frage“ längst keine innerkoreanische Frage mehr sei, sondern ein Problem der internationalen Politik. Chinas wachsende Größe (wirtschaftlich, politisch und militärisch) führt zu einer wachsenden Konkurrenz mit den USA in Nordostasien. Südkorea müsse sich zwischen den beiden Seiten entscheiden und brauche zudem mehr eigenständige militärische Macht. Die weitere Nuklearisierung Nordkoreas mache den Aufbau friedlicher Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea weitgehend unmöglich.