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26tes China Seminar

Das 26te China Seminar fand dieses Jahr (2016) ausnahmsweise in Seoul statt. Das China Seminar ist ein kooperatives Seminar zwischen IPA, HSS und Yanbian Universität veranstaltet und für gewöhnlich seit 1989 jedes Jahr in Jahr in Yenji (China) abgehalten.

Vier Referenten sprachen über verschiedene Themen

Aufgrund der derzeit verschlechterten Beziehungen zwischen Süd- und Nordkorea, nach dem vierten und fünften Atomtest vergangenen Jahres, fand das Seminar dieses Jahr in Seoul statt. Seit das nordkoreanische Regime die Atomtests wieder aufgenommen hat, haben auch die kriminellen Taten (Entführung, Terror, Mord usw.) in der chinesischen Grenzregion (vor allem in der Nähe von Yenji) gegenüber Südkoreanern zugenommen. Aus diesem Grund hat sich das IPA entschieden, das China Seminar dieses Jahr in Seoul abzuhalten. So fand das 26te China Seminar am Nachmittag des 22ten Dezember 2016 in Seoul statt. Der Titel des Seminars lautete „Gespräche junger Wissenschaftler aus China und Südkorea – Neuer Blick auf die koreanische Halbinsel“. Folgende vier Wissenschaftler aus den beiden Ländern hielten Vorträge zu verschiedenen Themen:

1.      Frau Prof. Dr. Hau, Jin-hwan (Assistenzprofessorin an der Akademie für Sozialwissenschaften in Schanghai): „Analyse der Wirksamkeit und Grenzen der Sanktionen des UNO-Sicherheitsrates gegen Nordkorea“,

2.      Frau Cho, Ui-hok (Doktorandin der Politikwissenschaft an der Korea Universität): „Allianz zwischen Südkorea und Amerika und die Provokation Nordkoreas“,

3.      Frau Woo, Ak-young (Doktorandin der Nordkoreastudien an der Dongguk Universität): „Vergleich zwischen Sonburon (Wirtschaftssystem auf Anreizprinzip) von China und der Revolutionären Wirtschaftsstrategie Nordkoreas“,

4.      Herr Cho, Woo-hyung (Doktorand der Nordkoreastudien an der Dongguk Universität): „Friedensprozess von Nordirland und dessen Lehren für den Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel“.

Wie folgt sind die kurzen Zusammenfassungen der jeweiligen Referenten:

1.      Frau Prof. Dr. Hau, Jin-Hwan: „Analyse der Wirksamkeit und Grenzen der Sanktionen des UNO-Sicherheitsrates gegen Nordkorea“

Im März 2016, nach dem vierten Atomtest Nordkoreas, hat der UNO-Sicherheitsrat mit der Resolution 2270 Sanktionen gegen Nordkorea beschlossen. Obwohl die Sanktionen durchaus Wirkung zeigen halten sich diese stark in Grenzen. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nordkorea aufgrund der Sanktionen sein Atomwaffenprogramm aufgibt ist extrem gering. Auch herrscht über die einzelnen Sanktionsmaßnahmen in den wichtgen Nachbarländern China und den USA keine Einigkeit. Ohne eine Abstimmung dieser Meinungsunterschiede ist es schwierig mit den internationalen Sanktinonen die maximale Wirkung zu erzielen.

2.      Frau Cho, Ui-Hok: „Allianz zwischen Südkorea und Amerika und die Provokation Nordkoreas“

Es lässt sich empirisch belegen, dass die nordkoreanischen Provokationen zunehmen, wenn sich die Allianz zwischen Südkorea und Amerika verstärkt. In diesen Fällen zielen die Provokationen Nordkoreas darauf ab die Allianz zwischen Südkorea und Amerika zu schwächen. Um die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel aufrechtzuerhalten, brauchen beide Alliierten Südkorea und Amerika ein konstant solides Bündnis.

3.      Frau Woo, Ak-young: „Vergleich zwischen Sonburon (Wirtschaftssystem auf Anreizprinzip) von China und der Revolutionären Wirtschaftsstrategie Nordkoreas“

Die beiden Staaten Nordkorea und China haben sich beide nach dem zweiten Weltkrieg jeweils 1948 und 1949 neu gegründet, allerdings haben sich beide in den vergangenen 60 Jahren sehr unterschiedlich entwickelt: China wurde zweite Weltwirtschaftsmacht, während Nordkorea fortwährend unter Wirtschaftsnot leidet. Wie entstand ein solch großes Wirtschaftsgefälle? China hat aufgrund des „Wirtschaftssystems auf Anreizprinzip“ zwar politisch das sozialistische System verfolgt, aber wirtschaftlich großen Wert auf Wachstum gelegt. Nordkorea hingegen hatte mit seiner „Revolutionären Wirtschaftsstrategie“ keinen Erfolg damit die Wirtschaft anzukurbeln. Die Strategie scheiterte am „Militär-Prioritätsprinzips“. 

4.      Herr Cho, Woo-Hyun: „Friedensprozess von Nordirland und dessen Lehren für den Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel“

Zwar unterscheiden sich die Aspekte von Konflikt und Friedensprozess in Nordirland von den Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel, allerdings ähneln sich beide Fälle in folgender Hinsicht: In beiden Ländern sind nach wie vor noch die Spuren des Konflikts im Alltag erkennbar. Ähnlich wie in Korea gibt es auch in Irland eine Grenze, eine klare Trennung der Lebensräume und ebenso wie in Korea herrschen auch in Irland, trotz des 1998 geschlossenen Karfreitagsabkommens, Spannungen. Auch in Korea sind die Wunden des Krieges (z.B. die getrennten Familien), noch im Alltag spürbar. Koreaner müssen solche negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit auf dem Weg zum Frieden überwinden.