Print logo

Artikel
Vogelbeobachtungen und Naturreservate in Nordkorea

Die Rason- und Mundok-Zugvogelreservate in der DVRK sind Gebiete mit hoher biologischer Vielfalt und von internationaler Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf Wasservögel und ihre Zugrouten. Vor Kurzem hat die DVRK verschiedene Artikel veröffentlicht, in denen die Gebiete und ihre Werte als Ökosysteme und im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung, z.B. durch Ökotourismus und Naturschutz, vorgestellt werden.

Reservate in Rason und Mundok

Die Rason- und Mundok-Zugvogelreservate in Nordkorea ziehen als wichtiger Lebensraum für Zugvögel im asiatisch-pazifischen Raum und auch außerhalb die Aufmerksamkeit der Ornithologen der Welt auf sich und wurden vor Kurzem auch von der DVRK als großartiger Ort zur Vogelbeobachtung beworben. Die Hanns-Seidel-Stiftung arbeitet seit 2009 an verschiedenen Projekten in Rason und verfolgt die Entwicklung des Gebietes seit Jahren.

Die DVRK hat auch damit begonnen, durch verschiedene Artikel mehr Aufmerksamkeit auf die Stätten zu lenken, wie z.B. durch die Vorstellung des Rason-Schutzgebietes auf ihrer Website Chosun Ilbo oder durch die Darstellung des Mundok-Zugvogelreservats auf der Website Young Pioneers. Die Website ist der Hauptorganisator für Führungen in Nordkorea und hat auch begonnen, Fahrten in das Reservat von Pyeongyang aus zu bewerben, welche sich hauptsächlich an Vogelbeobachter richten.

Ökologische Vielfalt in den Vogelschutzgebieten

Das Mundok-Zugvogelreservat ist ein Feuchtbiotop an der Westküste Koreas im Bezirk Mundok, Provinz Süd-Pyongan, und wurde 1995 als Zugvogelreservat ausgewiesen. Das Reservat bietet aufgrund der starken Kluft zwischen Ebbe und Flut verschiedene Nahrung, die bei Wasservögeln beliebt ist, weshalb es sich zum idealen Ort für die Vögel entwickelt hat, um Energie zu tanken und sich auf dem Weg ihres Tausende von Kilometern langen Fluges auszuruhen. Viele Länder versehen nun Zugvögel zum Zweck des Schutzes und zur Beobachtung mit farbigen Bändern und Flaggen, wobei eine Vielzahl dieser Vögel bei der Rast in dem Nordkoreanischen Mundeok Reservat gesichtet wurden.

Zu diesen gehören sind unter anderem Kapuzenkräne, die sich in großer Zahl auf den Feldern wiederfinden, nachdem sie den Sommer in der Nähe des Baikalsees in Russland verbracht haben, eine Vielzahl von Reihern und auch Löffler, darunter der vom Aussterben bedrohte Schwarzkopflöffler.

Der andere wichtige Standort für Zugvögel ist das Rason-Schutzgebiet, ein großes, dem Japanischen Meer zugewandtes Gebiet im Mündungsgebiet des Flusses Tumen, das aus verschiedenen Arten von Feuchtbiotopen wie Seen und Reisfeldern besteht. Es dient nicht nur als visuell schöne Landschaft, sondern auch als idealer Lebensraum für Tiere und Vögel, mit Seen mit klarem Wasser, großen und kleinen Buchten und Inseln sowie ruhigen und dichten Wäldern, was es für mehr als 50.000 Wasservögel von 250 verschiedenen, darunter auch gefährdeten Arten attraktiv macht.

Dazu gehören 3.100 Rotkopfenten, die 3% der Gesamtpopulation des Planeten ausmachen, und etwa 1.990 Seefasane, die als eine der am meisten gefährdeten Arten der Welt bekannt sind. Auch abgesehen von den Zugvögeln hat das Gebiet eine es eine große ökologische Vielfalt vorzuweisen, mit Rehen, Eichhörnchen und Füchsen, die dort leben, sowie verschiedenen Insekten, Wasserpflanzen und Naturdenkmälern wie Kirschbäumen und Pinienpilzen.

Schutz der Stätten

Aufgrund dieser biologischen Vielfalt gewinnen Wissenschaftler und Experten für Ornithologie gleichermaßen an Interesse für die Gebiete und haben die Stätten für gemeinsame biologische Erhebungen besucht und sich um den Schutz der in diesem Gebiet ansässigen Zugvögel sowie um die Erhaltung ihrer Lebensräume in den Feuchtgebieten bemüht.

Die internationale Bedeutung der Gebiete für den Vogelzug wurde seither von Experten anerkannt, und sowohl das Rason- als auch das Mundok-Feuchtbiotop wurden im Rahmen der Ramsar-Konvention als Ramsar-Gebiete von internationaler Bedeutung ausgewiesen, die die Erhaltung von Feuchtbiotopen und die sinnvolle Nutzung ihrer Ökosystemleistungen fördern.  Im Jahr 2017 trat die DVRK auch der East Asian - Australasian Flyway Partnership bei, die Zugvogel-Lebensräume entlang der Routen vieler Vogelarten in Ostasien schützt und seither sowohl das Rason- als auch das Mundok-Zugvogelreservat als Flyway Network Sites registriert hat.