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Biodiversität in der innerkoreanischen Grenzregion

Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in Korea, kritisiert in der Zeitung „The Korea Times“ den Ausbau der ländlichen Infrastruktur auf der südkoreanischen Seite der CCL (Civilian Control Line).

„Straßen, Straßen, Straßen, große Beton-Abflussrohre für Reisfelder, neue Pensionshäuser und Bildungseinrichtungen. Das ist nicht romantisch. Dort gibt es keine echte Wildnis, sondern nur eine von Menschenhand geschaffene“, so kommentiert Dr. Seliger die Entwicklung an der CCZ auf südkoreanischer Seite. Durch den Ausbau der hiesigen Infrastruktur, verlieren Vögel ihre Futterstätte, sodass es bereits jetzt zu einem massiven Schwund von Tigerwürgern und Kranichen kommt. Obschon, diese Entwicklung gut für die Landwirte ist, so schadet sie doch der Biodiversität.

 

Dabei ist es vor allem der Schutz der Biodiversität, die für die HSS Korea im Mittelpunkt steht. Mit einer diesbezüglichen Zusammenarbeit der beiden koreanischen Staaten, erhofft man sich eine Annäherung. Zuträglich dafür ist die Tatsache, dass sich Nordkorea verschiedenen internationalen Foren für Natur – und Vogelschutz anschloss. Diese können Plattformen für eine innerkoreanische Kooperation bieten. Am Eintritt Nordkoreas an der Ramsar Convention war die HSS maßgeblich beteiligt, indem man bei der Vermessung und Veröffentlichung einer Bestandsaufnahme der 73 wichtigsten Feuchtbiotope half.

Ferner unterstützte die HSS Korea Nordkorea bei der Wiederaufforstung, indem man Experten einlud, um ihr Fachwissen zu teilen. Des Weiteren plant man ein Finanzierungsprojekt, mit welchem 100ha Wald neu aufgeforstet werden sollen. Die Dringlichkeit einer Wiederaufforstung Nordkoreas ist dabei groß, da durch die jahrzehntelange rücksichtslose Abholzung der Wälder, Naturkatastrophen nicht abgefedert werden können.

Doch durch das Ausbrechen des Coronavirus schottet das Land sich seit kurzem komplett von der Außenwelt ab, sodass alle Projekte der HSS Korea für Februar und März dieses Jahrs abgesagt werden mussten.

Den dazugehörigen Artikel finden Sie hier: https://www.koreatimes.co.kr/www/nation/2020/02/371_283495.html?fbclid=IwAR1gixtC4LvmvGsrDu2Gw4mXPhn73HroaUfGLuO5ldMujJuNqSuSpWawiT4